Endlich wieder Achema

Bild von einem Gang mit Menschen bei einer Messeveranstaltung
(Bild: Dechema e. V./Jean-Luc Valentin)

Nachdem sie letztes Jahr aufgrund der Pandemie verschoben wurde, findet in diesem August wieder die Achema statt. Die internationale Leitmesse für die Prozessindustrie versammelt in Frankfurt mehr als 2.000 Aussteller aus den Bereichen chemische Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie. Im Gespräch gibt Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer des Veranstaltungsorganisators Dechema, Einblicke in die Messeplanung in außergewöhnlichen Zeiten.

Bild von einem Mann, der in die Kamera lacht.
Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer Dechema e. V. (Bild: Markus Püttmann)

Herr Mathes, worauf freut man sich denn als Veranstalter am meisten nach der unfreiwilligen Pause? Und welche Herausforderungen bringt so ein „Neustart“ mit sich?

Insbesondere am meisten darauf, dass es endlich wieder losgeht. Es ist für uns schon sehr, sehr erfreulich zu sehen, dass insgesamt die ganze Messebranche, insbesondere in Deutschland, einen durchaus geglückten und gekonnten Restart hingelegt hat seit Mai dieses Jahres. Und wir, insbesondere hier bei der Dechema, freuen uns natürlich darauf, nachdem die letzte Achema nunmehr über vier Jahre vergangen ist, dass wir wieder die komplette Welt der chemisch-pharmazeutischen Prozessindustrie, all ihre Zulieferer und auch Anwender hier in Frankfurt an einem Ort versammeln können. Andererseits sehen wir, dass wir an vielen neuralgischen Punkten zu wenig Personal haben. Was uns aber auch mit der ein oder anderen Sorgenfalte zurücklässt, ist die derzeitige Situation beim Luftverkehr.

Gerade in Anbetracht solcher Schwierigkeiten: Halten Sie Präsenzmessen noch für zeitgemäß?

Es ist sicherlich schwierig, dies für sämtliche Messen in allen Branchen weltweit zu unterschreiben. Für die Achema gilt: Das ist alles keine Katalogware, die hier ausgestellt wird. Viele Teile, die unsere Aussteller verkaufen, haben eine äußerst geringe Losgröße. Da ist es wichtig, diese Technik auch mal zu zeigen. Wenn ich in eine neue Chemie- oder Pharmaanlage investiere, dann in der Regel nicht, weil ich unter Umständen mal an einer digitalen Veranstaltung teilgenommen habe. Dann will ich in persönliche Interaktion kommen, vielleicht auch mal die Laufruhe von Verpackungsmaschinen live erleben. Und genau dieses Erlebnis bietet die Präsenzmesse, die zukünftig selbstverständlich durch digitale Formate ergänzt wird.

Welche Schwerpunkte legen Sie auf der diesjährigen Achema?

Neben den übergreifenden Themen „digitale Transformation“ und „grüne Transformation“ bedienen wir drei Fokusthemen dieses Jahr. Das ist einmal die modulare und vernetzte Produktion, also alles hin zu modularen Anlagen, Konzepten und Industrie 4.0. Wir haben das Thema „Product and Social Security“. Das ist kein Thema mehr, das nur etwas für die IT-Abteilung ist. Das Thema „Security“ wird sowohl in der chemischen als auch in der pharmazeutischen Industrie immer wichtiger. Und als drittes Thema The Digital Lab, wo wir uns vor allem der Frage widmen, wie ein Labor in fünf bis zehn Jahren aussieht und wie wir den derzeit noch bestehenden Bruch innerhalb der Datenflüsse aus der Forschung und Entwicklung im Labor hin zur Produktion überwinden können.

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