Laut einem Vorschlag der EU-Kommission sollen Kaffeekapseln aus Metall und Kunststoff in Zukunft verboten werden. Stattdessen müssten die Einwegverpackungen dann aus biobasierten Materialien hergestellt werden und kompostierbar sein. Der Verband European Bioplastics begrüßt den Entwurf.
„Wir bedauern zwar, dass derzeit nur eine begrenzte Anzahl von Verpackungen vorgeschlagen wird, die zwingend kompostierbar sein sollen, aber wir unterstützen die Aufnahme von Kaffeekapseln in die Liste der Produkte, die in Zukunft nur noch auf den EU-Markt gebracht werden dürfen, wenn sie als kompostierbar zertifiziert sind“, so Hasso von Pogrell, Geschäftsführer der EUBP.
Kaffeekapseln auf Positivliste?
Kaffee macht etwa 80 Prozent des Gewichts einer Kaffeekapsel aus. Die Erfassung des Hauptbestandteils der Kapseln durch organisches Recycling gewährleistet den größtmöglichen Werterhalt der gebrauchten Anwendung, was den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft entspricht. Kompost, der Kaffeesatz enthält, hat mehrere Vorteile für die Verbesserung des Bodens. Bei jeder anderen End-of-Life-Option geht das wertvolle organische Material verloren.
Die Folgenabschätzung der Kommission kommt zu dem Schluss, dass kompostierbare Kaffeekapseln aus Sicht der Ökobilanz eine bevorzugte Option darstellen. Kompostierbare Kaffeekapseln können die Erfassung von Bioabfall erheblich erhöhen, die Verunreinigung des Komposts mit nicht kompostierbaren Kunststoffen verringern und nicht zu einer erhöhten Verunreinigung anderer Abfallströme führen.
„Wir sind daher der festen Überzeugung, dass das biologische Recycling die umweltfreundlichste Option für die Entsorgung von Kaffeekapseln ist, und fordern das Parlament und den Rat auf, Kaffeekapseln auf der vorgeschlagenen Positivliste für obligatorisch kompostierbare Verpackungen zu belassen, wie im Vorschlag der Kommission für überarbeitete Verpackungsvorschriften (PPWR) dargelegt“, so von Pogrell abschließend.
Quelle: European Bioplastics
Weitere Meldungen zum Thema Green Packaging
Süßer Genuss nachhaltig verpackt
Die ProSweets Cologne 2025 widmet sich im Februar mit innovativen Ansätzen und neuen Technologien den Herausforderungen der Verpackungsindustrie.
ReBioCycle entwickelt Kreislauflösungen für Biokunststoffe
Im Oktober fiel der Startschuss für das neue, EU-geförderte Projekt ReBioCycle, das zeigen soll, dass die Biokunststoffe PLA, PHA und stärkebasierte Compounds in großem Maßstab effizient recycelt werden können.
Masterclass PPWR: Was kommt auf die Branche zu?
Mit der europäischen Verpackungsverordnung kommt Großes auf die Branche zu. Viele Fragen sind noch offen. Antworten gab es jetzt in der packaging journal Masterclass, die wir vor kurzem gemeinsam mit unserem Partner interzero Recycling Alliance in Berlin, Hamburg, München und Köln veranstaltet haben.
Dresdner Verpackungstagung: Alles dreht sich
Die 34. Auflage der jährlichen Dresdner Verpackungstagung war wieder die Dialogplattform für Marken, Handel und Entsorger ebenso wie für Studierende oder Vertreter von Start-ups.
Selbstheilende Biobeschichtungen für Papier und Pappe
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die Grundlage für biobasierte Beschichtungen für Papier und Pappe mit selbstheilenden Eigenschaften geschaffen. Das beschichtete Papier ist zudem recyclingfähig.
Startups mit Giga-Ideen für die Kreislaufwirtschaft gesucht
Circular Valley startet Anfang 2025 die nächste Runde seines internationalen Förderprogramms und sucht junge Unternehmen, deren Ideen Emissionen im großen Stil vermeiden.