Kaffeekapseln für Portionskaffeemaschinen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Allerdings landen mit jeder verbrauchten Kapsel – wie bei allen anderen Portionsbehältern auch – wertvolle Materialien im Hausmüll.
Es gibt zahlreiche Bestrebungen, mehr nachwachsende Rohstoffe und Recyclingmaterialien für die Getränkeverpackungen zu verwenden. Im packaging journal berichteten wir etwa zum Jahresanfang über die Entwicklung von sich selbst auflösenden Milchkapseln aus Zucker an der Universität Halle-Wittenberg. Der österreichische Verpackungshersteller Alpla hat nun Kaffeekapseln vorgestellt, die nach Gebrauch auf dem heimischen Kompost verwertet werden kann.
Das Besondere an den nach Darstellung des Unternehmens weltweit ersten zu Hause kompostierbaren Kaffeekapseln sei der Werkstoff „Golden Compound green“, schreibt Alpla. Dieser biobasierte Kunststoff enthalte gemahlene Naturfasern der Sonnenblumenschale. Kapsel und Filtervlies sind demnach innerhalb von sechs Monaten vollständig im Gartenkompost abbaubar. Auch die Deckelfolie sei kompostierbar.
Bio-Werkstoff vergleichbar mit herkömmlichen Kunststoffen
Der Sonnenblumen-Werkstoff von Golden Compound entsteht als Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie. Die Sauerstoffbarriere sei durchaus vergleichbar mit herkömmlichen Kunststoffen wie beispielsweise PP-EVOH-PP. Die Sauerstoffdurchlässigkeit gibt Alpla an mit 0,0021 Kubikzentimeter pro Kapsel und Tag bei einem Druck von 0,21 bar. Die Kompostierbarkeit ist durch den TüV Austria Belgium bescheinigt.
Alpla und Golden Compound haben bereits einen ersten Anwender für die kompostierbaren Kaffeekapseln gefunden. Amann Kaffee aus Vorarlberg/Österreich hat die Neuentwicklung bereits für seine Produkte übernommen. Die Kapsel passen in alle aktuellen Nespresso-Maschinen.
Golden Compound präsentiert seinen neuen Werkstoff „Golden Compound green“ für die kompostierbaren Kaffeekapseln ab dem 16. Oktober auf der Branchenmesse Fakuma in Friedrichshafen.
Golden Compound auf der Fakuma 2018: Halle B4, Stand 4114