Ein induktives Schnellladesystem, ein Multiformat-Verpackungssystem und ein System zur automatischen und anonymen Analyse manueller Arbeitsprozesse sind die drei innovativen Spitzenleistungen, die in diesem Jahr den Preis „LogiMAT bestes Produkt 2020“ erhalten.
Eine unabhängige Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten wählte aus insgesamt 115 eingegangenen Bewerbungen drei würdige Preisträger aus, die dem Namen „LogiMAT bestes Produkt“ zu Recht alle Ehre machen. Sie erfüllen in herausragender Weise die Wettbewerbsbedingungen: Produktivitätssteigerung, Kostenersparnis und Rationalisierung.
Die ausgezeichneten Unternehmen leisten mit ihren Produkten einen Beitrag zu sicheren Prozessen, zur leichteren Anpassung an Veränderungen, zur Effizienzverbesserung und somit letztlich zur Steigerung der Produktivität in der Logistik.
Die LogiMAT 2020 musste aufgrund behördlicher Anordnung durch die beschleunigte Verbreitung des Coronavirus in Deutschland in der vergangenen Woche abgesagt werden.
„Uns als LogiMAT-Veranstalter ist es sehr wichtig, die drei Preisträger heute am ursprünglich ersten Messetag der LogiMAT der breiten Öffentlichkeit bekanntzugeben und damit ihre Spitzenleistungen zu würdigen. Alle drei haben es mehr als verdient. Selbstverständlich werden wir die Auszeichnung „LogiMAT bestes Produkt“ noch persönlich vornehmen und die Medaillen und Urkunden zu einem späteren Zeitpunkt in einem geeigneten Rahmen übergeben.“
Michael Ruchty, LogiMAT-Messeleiter vom Münchener Veranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH
Kategorie: Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik
In der Kategorie „Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik“ geht der Preis an das Start-up Wiferion GmbH für sein induktives Schnellladesystem etaLINK 12000. Die skalierbare Energielösung ist weltweit das erste kontaktlose Batterieladesystem mit 12 kW Leistung und einem Wirkungsgrad von 93 Prozent.
etaLINK 12000 ermöglicht das Zwischenladen („In-Process-Charging“) der Lithium-Ionen-Batterien von fahrerlosen Transportsystemen (FTS/AGV), Flurförderzeugen (FFZ) und mobilen Robotern. Ladevorgänge lassen sich so flexibel in die intralogistischen Abläufe integrieren. Die skalierbare Energielösung ist weltweit das erste kontaktlose Batterieladesystem mit 12 kW Leistung und einem Wirkungsgrad von 93 Prozent.
Durch das Zwischenladen bewegt sich das Energielevel der Fahrzeuge auf einem konstant hohen Niveau. Das Ergebnis: Bei gleicher Fahrzeugleistung können die Batteriekapazitäten in den meisten Fällen um mehr als 30 Prozent kleiner ausfallen und damit die Anschaffungskosten im Batteriebereich erheblich gesenkt werden.
Kategorie: Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung
In der Kategorie „Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung“ geht der Preis an die Kern AG für das Multiformat-Verpackungssystem PackOnTime 2box für massgefertigte Pakete.
Die Kern AG hat mit dem Konzept „PackOnTime 2box“ den Zahn der Zeit getroffen. Die optimierte und automatische Logistik sorgt für einen reibungslosen Versand der unterschiedlichsten Artikel. Dazu braucht es clevere Verpackungskonzepte und -systeme, welche die Verpackung zum benötigten Zeitpunkt zur Verfügung stellen.
Das Multiformat-Verpackungssystem erfüllt die Anforderungen „Smart Pack – Made On Time“. Bestellungen aller Art (Einzel- und Mehrfachartikel) werden im 3D-Verfahren vermessen und danach in die passgenaue Verpackung eingelegt.
Kategorie: Software, Kommunikation, IT
In der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ geht der Preis an das Start-up MotionMiners GmbH für die Weltneuheit Manual Process Intelligence (MPI). Diese KI-Lösung ermöglicht eine automatische und anonyme Analyse manueller Arbeitsprozesse.
Herkömmliche Analysemethoden, die in der Regel durch ausgebildete Prozessingenieure ganz klassisch mittels Klemmbrett und Stoppuhr durchgeführt werden, sind äußerst kompliziert und zeitintensiv. Bei der neuen MPI werden Mitarbeiter verschiedenster Tätigkeitsbereiche mit mobilen Sensoren und einem Smartphone ausgestattet. Die Lokalisierung erfolgt anonym über Mobile Sensoren (Wearables) und Kleinstfunksender (Beacons).
Die in den relevanten Lagerbereichen platzierten Beacons dienen, im Zusammenspiel mit dem Smartphone, der Verortung der Mitarbeiter. Aus den Prozessdaten werden automatisch die einzelnen Arbeitsschritte rekonstruiert und einer weiteren Analyse zugänglich gemacht. Die so erhobenen Daten werden mit einer hochspezialisierten künstlichen Intelligenz, der „MotionMiners-AI“, analysiert, die mit einer Mustererkennungslösung auf Basis von Machine Learning alle Daten verarbeitet. Die messbaren Einsparungen lagen bei bisherigen Projekten bei zehn bis 15 Prozent mit Peaks bei 40 Prozent.
Quelle: EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH