Die im Fachverband Propak zusammengeschlossenen industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton in Österreich haben das Jahr 2021 mit einem Wachstumsplus abgeschlossen. Jetzt belasten enorme Preissprünge bei Rohstoffen und Energie die Unternehmen.
Im zweiten Jahr der Pandemie erzielte die Propak, trotz enormer Herausforderungen, ein gutes Wachstumsplus über dem BIP, teilte der Verband mit. So stieg die Produktion der Unternehmen 2021 auf 1,3 Millionen Tonnen (+6,7 Prozent gegenüber 2020) bei einem Umsatz von knapp 2,6 Milliarden Euro (+8,3 Prozent). Die Wertschöpfung der 85 Unternehmungen wurde jedoch durch die exorbitante Kosteninflation unter Druck gesetzt.
„Aufgrund der aktuellen Lage ist die zukünftige Entwicklung sehr schwer einzuschätzen, die PROPAK Unternehmen sollten jedoch weiterhin auf Kurs BIP plus bleiben.“
Georg-Dieter Fischer, Propak-Obmann
Papierverarbeitung als systemrelevanter Sektor
Konjunkturell liegt ein weiteres schwieriges Jahr vor der Propak-Industrie. Zum einen ist die Pandemie noch nicht vorbei und zum anderen funktionieren die Lieferketten – auch als Folge des Ukraine-Krieges – derzeit noch nicht wie früher. „Unsere Betriebe müssen enorme Anstrengungen stemmen, um die Aufrechterhaltung ihrer Lieferfähigkeit sicherzustellen“, berichtet Propak-Obmann Fischer.
„Allen voran belasten die Rohstoffknappheit und die Preisexplosionen bei der Energie unsere Branche enorm.“
Andreas Blaschke, Geschäftsführer von Mayr-Melnhof Packaging International
Der Anteil der Energiekosten an den Produktionskosten in der Propak-Industrie hat sich in den letzten zwei Jahren verdreifacht. Und: „Der Energiebedarf ist zwar in der Papierverarbeitung – mit manchen Ausnahmen, etwa in der Wellpappeproduktion – geringer als in der Papier erzeugenden Industrie. Dennoch besteht eine indirekte Abhängigkeit, da wir logisch auf das Vormaterial angewiesen sind.“
Darüber hinaus braucht die Propak-Branche als exportorientierte Industrie (79 Prozent Exportquote) „berechenbare Rahmenbedingungen, die ein erfolgreiches Agieren an heimischen Standorten auch tatsächlich ermöglichen“, so Andreas Blaschke.
Quelle: Propak
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