Damit gefährliche chemische Stoffe der Fracht nicht ins Meerwasser gelangen, müssen diese schnellstmöglich geborgen werden. Speziell ausgebildete Fachkräfte müssen diese Güter zweifelsfrei identifizieren können, um das Risiko einzuschätzen. Um im Unglücksfall Regressforderungen und Schadensersatzansprüche auszuschließen, ist die Zertifizierung der Etiketten nach Sektion III unerlässlich.
Der Seeweg ist für den Transport vieler Güter die beste und günstigste Lösung. Viele Waren können manche Länder auf anderen Verkehrswegen nicht erreichen. Im Vergleich zum Transport im Flugzeug ist die Verschiffung von Containern sehr viel umweltfreundlicher. Aus diesen Gründen werden Chemikalien, Pestizide und Kraftstoffe über die Weltmeere verschifft. Problematisch ist es, wenn ein Frachter kentert und diese Güter im Meer landen.
Hier schützen strenge Beförderungsvorschriften Gesundheit und Umwelt. Diese gelten international und geben eindeutige Normen und Anforderungen für Etiketten und Etikettenmaterialien vor. Eine direkte Etikettierung mit Gefahrgutetiketten auf der Verpackung gibt Hinweise auf die enthaltenen Substanzen und deren Gefahrenpotenzial.
Meist verlassen sich Einkäufer von Gefahrgutetiketten in Bezug auf die Vorschriften und Normen, die hierbei beachtet werden müssen, auf ihren Etikettenhersteller. Der britische Standard 5609 ist international anerkannt und regelt die Kennzeichnung von Gefahrgut, das auf dem Seeweg transportiert wird. Entsprechend diesen Anforderungen müssen seewasserbeständige Etiketten hergestellt sein. Im anderen Fall besteht die Gefahr, dass Fässer, die im Meer oder irgendwo am Strand gelandet sind, keine Etiketten mehr besitzen, weil diese sich beim wochenlangen Kontakt mit Seewasser gelöst haben. Ebenso können Etiketten durch starke Beanspruchung und aggressives Seewasser unlesbar werden, wenn bei der Herstellung bestimmte Qualitätsstandards nicht eingehalten werden.
Zertifizierung nach BS5609 II und BS5609 III
Die Sektion II des British Standard 5609 befasst sich mit der Obermaterial-Klebstoff-Kombination. Das Etikettenmaterial wird drei Monate lang im Meerwasser gelagert, um die Funktion des Etiketts unter diesen Bedingungen zu prüfen. Dies sagt nichts über die spätere Lesbarkeit des Etiketts aus. „Nur ein Zertifikat, das die Haltbarkeit konform zu den Anforderungen BS5609, Sektion III beurkundet, schließt die spätere Lesbarkeit der Bedruckung über einen definierten Zeitraum mit ein“, erläutert Raimund Schulz, Kundenberater beim Etikettenhersteller Robos. Auch geeignete Thermotransferbänder erfüllen diese Kriterien und ermöglichen eine Kennzeichnung mit variablen Daten vor Ort.
Eine qualifizierte Beratung durch Etikettenhersteller wie Robos ist eine wichtige Voraussetzung, um sichere Haftung und Lesbarkeit in Seewasser gewährleisten und Vorschriften zuverlässig erfüllen zu können.