Die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft hat sich positiv zum Vorhaben der Bundesregierung für ein eigenes Recyclinglabel geäußert. Für die Entwicklung des Labels stellt die Bundesregierung 600.000 Euro zur Verfügung. Es soll den Anteil an Rezyklaten oder Sekundärrohstoffen in Produkten ausweisen und Verbrauchern so als Hilfestellung beim Kauf dienen.Â
Ziel der Bundesregierung sei es dabei nicht nur, die Verbraucher bei der Kaufentscheidung zu unterstützen, sondern vielmehr auch der öffentlichen Beschaffung eine Hilfestellung zu geben, Produkten, die aus Rezyklaten oder Sekundärrohstoffen bestehen, bevorzugt zu erwerben. Die DGAW begrüßt diese Bestrebungen.
Für die Gesellschaft ist Kreislaufwirtschaft erst erreicht, wenn in den Produkten die Primärrohstoffe substituiert werden durch sogenannte Sekundärrohstoffe. Daher ist für die DGAW allein eine getrennte Sammlung oder die Verwiegung von Abfall in einer Recyclinganlage noch keine Kreislaufwirtschaft. Die Gesellschaft fordert daher seit Jahren bereits eine Substitutionsquote, um Kreislaufwirtschaft messbar zu machen. Mit dieser Maßnahme der Bundesregierung wird dieses Anliegen unterstützt.
Anteil an verwendetem Rezyklat gering
Der Anteil an post-consumer-Rezyklaten in der deutschen Kunststoffproduktion lag 2019 gerade mal 7,2 Prozent. Bei den Kunststoffverpackungen sieht es schlechter aus: Hier werden nur rund 5,8 Prozent post-cosumer Rezyklate eingesetzt; das meiste aus PET-Flaschen. Die DGAW arbeitet daher im Forum Rezyklat u.a. an einem Leitbild für Verpackungslabels mit. Da in vielen anderen Produktgruppen die Substitutionsquote ebenfalls noch gering sind, schlägt die Gesellschaft einen Expertenaustausch zu diesem Thema vor, um die bisherigen Erkenntnisse möglichst allgemein zugänglich zu machen.
Quelle:Â DGAW
Weitere Meldungen zum Thema Rezyklat

Fischernetze werden zu Koffern
Die bwh Spezialkoffer GmbH nutzt alte Fischernetze, Schleppnetze und maritime Abfallprodukte, um Kunststoff für seine Spezialkoffer herzustellen.Â

Zuspruch für Recyclinglabel der Bundesregierung
Die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft hat sich positiv zum Vorhaben der Bundesregierung für ein eigenes Recyclinglabel geäußert.

Recycelter Kunststoff wird zum Sandspielzeug
Kaufland bietet Sandspielzeug aus recyceltem Kunststoff an. Gesammelt, gereinigt und verarbeitet wird der Kunststoff durch PreZero.

Nachhaltiger Refill-Bar für Friseursalons
Henkels Marke Authentic Beauty Concept bringt nach einer Testphase die Refill Bar in Friseursalons. Kunden können ihre Flaschen wieder auffüllen.

Fahrradtasche aus Post Consumer Rezyklat
Vaude, Interseroh und Fitcraft sind mit einer Fahrradtasche aus Post Consumer Rezyklat für die Plastics Recycling Awards Europe 2022 nominiert.Â

Verpackungsmaterial aus dem Gelbem Sack
Mit der Kalt-Aktiv-Formel von Pril lassen sich Fett und Stärke auch bei kaltem Wasser entfernen und der Flaschenkörper besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff – 50 Prozent davon entstammen dem Gelbem Sack.