Globale Konzerne gründen Allianz gegen Plastikabfälle in der Umwelt

Sammeln von Plastikabfall in Afrika (Bild: Henkel)
Henkel unterstützt die Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt. Dazu gehört der Aufbau der Infrastruktur, um beispielsweise in Afrika Plastikabfall zu sammeln. (Bild: Henkel)

BASF hat am Dienstag, 16. Januar gemeinsam mit 29 weiteren Unternehmen die „Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt“ (Alliance to End Plastic Waste, AEPW) gegründet.

Ziel des Zusammenschlusses der weltweit tätigen Unternehmen ist es, neue Lösungen zur Minimierung und zum Management von Plastikabfällen zu entwickeln und diese dann im Industriemaßstab auf den Markt zu bringen. Dafür sollen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar investiert werden.

Die Allianz ist gemeinnützig organisiert. Beteiligen können sich Unternehmen, die entlang der Wertschöpfungskette für Kunststoff und Konsumgüter tätig sind. Beteiligt sind Chemie- und Kunststoffhersteller sowie Unternehmen der Konsumgüterindustrie, des Handels und der Abfallwirtschaft. Im Rahmen von Projekten und Kooperationen sollen auch Lösungen zur Wiederverwendung bereits genutzter Kunststoffe erarbeitet werden, um eine Kreislaufwirtschaft der Kunststoffproduktion und -verwertung zu ermöglichen. Eingebunden werden fallweise Regierungen, zwischenstaatliche Organisationen, Hochschulen, Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft.

Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE. (Bild: BASF)

„Eine wichtige Maßnahme, um den unkontrollierten Eintrag von Plastik in die Umwelt zu beenden, ist der Aufbau von Prozessen, die bereits genutzten Kunststoff als Rohstoff wiederverwenden können.“
Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE

Über dieses Arbeitsgebiet hinaus wird die AEPW in den vier großen Bereichen Infrastrukturentwicklung, Innovation, Aufklärung und Einbindung sowie Säuberung von Gewässern aktiv werden. Dem liegt eine ganzheitliche Betrachtungsweise zugrunde. Denn der Plastikmüll in den Weltmeeren entsteht laut AEPW nach wissenschaftlichen Erkenntnissen überwiegend an Land und gelangt über Flüsse ins Meer. Zehn große Ströme, vor allem in Asien und Afrika, an denen dicht besiedelte Gebiete liegen, wurden als die Haupt-Einleiter identifiziert. Hier geht es nach AEPW-Ansicht darum, Infrastruktur für die Abfallsammlung und Verwertung zu schaffen und das Bewusstsein dafür zu schärfen.

Ergänzung bestehender Nachhaltigkeitsaktivitäten

Zum Start der Allianz gaben sich die Beteiligten überzeugt von der Notwendigkeit der Initiative. „Die neue Allianz ist die bisher umfassendste Maßnahme zur Beseitigung von Plastikabfällen in der Umwelt“, unterstrich beispielsweise David Taylor, CEO von Procter & Gamble und Vorsitzender der AEPW. „Eine wichtige Maßnahme, um den unkontrollierten Eintrag von Plastik in die Umwelt zu beenden, ist der Aufbau von Prozessen, die bereits genutzten Kunststoff als Rohstoff wiederverwenden können“, erläuterte Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands und Chief Technology Officer der BASF SE. BASF arbeite gemeinsam mit Kunden und Partnern bereits im Projekt „ChemCycling“ und entwickele Pilotprodukte auf Basis chemisch recycelter Kunststoffabfälle.

Hans van Bylen, Vorstandsvorsitzender von Henkel. (Bild: Henkel)

„Als globales Konsumgüter- und Industrieunternehmen wollen wir bei Henkel dazu beitragen, dass Plastikabfall in der Umwelt gestoppt wird.“
Hans Van Bylen, Vorstandsvorsitzender von Henkel (Bild: Henkel)

Auch Henkel sieht seine Mitwirkung als Ergänzung zu bereits bestehenden Nachhaltigkeitsinitiativen, wie Vorstandsvorsitzender Hans Van Bylen, der auch Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) ist, sagte. Bis zum Jahr 2025 strebt Henkel an, ausschließlich Produktverpackungen herzustellen, die recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar sind. Sabic-CEO Yousef Al-Benyan wiederum sieht die Allianz auch als ein Zeichen dafür, dass sich Hersteller und Verarbeiter von Kunststoff als Teil der Lösung und nicht des Problems verstünden. Eines der Sabic-Projekte befasse sich beispielsweise mit dem chemischen Recycling von gemischtem Plastikmüll geringer Qualität zum auch als „Bio-Öl“ bekannten Rohstoff Pyrolyseöl.

Das sind die Mitglieder der Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt

Die folgenden Unternehmen sind Gründungsmitglieder der Alliance to End Plastic Waste (AEPW): BASF, Berry Global, Braskem, Chevron Phillips Chemical Company LLC, Clariant, Covestro, CP Group, Dow, DSM, ExxonMobil, Formosa Plastics Corporation USA, Henkel, LyondellBasell, Mitsubishi Chemical Holdings, Mitsui Chemicals, NOVA Chemicals, OxyChem, PolyOne, Procter & Gamble, Reliance Industries, SABIC, Sasol, Shell, Suez, SCG Chemicals, Sumitomo Chemical, Total, Veolia und Versalis (Eni).

www.endplasticwaste.org