Es tut sich was – auf europäischer und deutscher Ebene. Während in Brüssel an der geplanten Packaging and Packaging Waste Regulation gefeilt wird, hat das Bundesumweltministerium zuletzt Eckpunkte für eine Novelle des deutschen Verpackungsgesetzes vorgelegt. In den Verbänden der Lebensmittelkette regt sich hierzu allerdings deutliche Kritik. In einer gemeinsamen Stellungnahme sagte Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbands Papier und Folienverpackung (IPV), dass die geplante Novellierung zur „Unzeit“ komme. Im Gespräch mit packaging journal erklärte er, was es jetzt braucht und vor welchen Herausforderungen Unternehmen aktuell stehen.
Wollen Sie einmal erzählen, was die Unternehmen der Branche Ihnen widerspiegeln? Wo liegen die Herausforderung mit Blick auf die Novellierung des deutschen Verpackungsgesetzes?
Da soll kurz vor knapp noch eine Novellierung des Verpackungsgesetzes umgesetzt werden. Da sagen viele Mittelständler zu Recht, was soll das? Jetzt ändern wir in Deutschland etwas, was dann in anderthalb Jahren gegebenenfalls wieder zurückgedreht werden muss? Wir fangen an, wieder einen nationalen Alleingang zu machen, wo wir doch alle versuchen, möglichst einen einheitlichen Binnenmarkt in Europa zu schaffen. Es gibt nicht mehr den einen deutschen Markt und den einen französischen Markt und so weiter, viele Firmen haben Anteile im Exportgeschäft. Wenn unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden in unterschiedlichen Ländern, dann überfordert das vor allem den Mittelstand irgendwann. Deswegen plädieren wir für ein europäisch einheitliches Vorgehen.
Wie stehen Sie denn zu der europäischen Regulation, die da jetzt auf dem Weg ist und auch heiß diskutiert wird?
Man bekommt den Eindruck, dass es ein Spannungsfeld zwischen Mehrweg und Recycling oder recycelte Verpackungen gibt. Was ist da der Stand? Wo sehen Sie da die Schwierigkeiten und vielleicht auch Chancen?
Wie könnte das aussehen oder gesetzlich geregelt werden? Müssen es dann viele kleinteilige Regelungen sein?
Was tun die Unternehmen im Moment schon? Was sehen Sie in der Branche, was gerade schon gut funktioniert und vielleicht noch ausgebaut werden könnte?
Sie haben Kritik an der geplanten Novellierung geäußert. Was würden Sie sich denn wünschen für die Zukunft? Was muss jetzt getan werden?
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