Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) will gegen versteckte Preiserhöhungen im Einzelhandel vorgehen. Entsprechende Vorgaben solle es im Rahmen der Novellierung des Verpackungsgesetzes geben.
(AFP) „Mogelpackungen sind ein großes Ärgernis, hier werden die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Irre geführt“, sagte Lemke dem „Handelsblatt“ laut Vorabmeldung vom Samstag.
Künftig soll laut Lemke klar geregelt werden, „dass gleichbleibend große Verpackungen bei verringertem Inhalt unzulässig sind“. Das gleiche gelte, wenn der Inhalt gleichbleibe und die Verpackung vergrößert werde. „Solche Praktiken sind sowohl aus Sicht des Verbraucherschutzes als auch aus Sicht der Abfallvermeidung problematisch“, betonte Lemke.

SPD dafür - FDP dagegen
Ein Gesetzentwurf durchläuft derzeit die regierungsinterne Ressortabstimmung. Der SPD-Verbraucherpolitiker Carsten Träger nannte die angestrebte Gesetzesänderung einen „notwendigen Schritt für den Umwelt- und Verbraucherschutz“. Es werde klargestellt, „dass weniger Füllmenge bei gleicher Verpackungsgröße unzulässig ist“, sagte Träger dem „Handelsblatt“.
Die FDP-Verbraucherpolitikerin Katharina Willkomm stellte sich gegen die Gesetzespläne des Koalitionspartners. „In einer freien Marktwirtschaft steht es Herstellern frei, den Preis für ihre Ware und die Größe der Verpackung zu bestimmen oder beides zu ändern“, sagte Willkomm der Zeitung. „Ein gesetzliches Schrumpfungsverbot braucht es nicht.“
Außerdem finde eine ausreichende Sozialkontrolle durch Negativpreise wie die „Mogelpackung des Jahres“ der Verbraucherzentralen statt, sagte die FDP-Politikerin. „Verbraucher, die sich vom Produkt verschaukelt fühlen, sollten beim nächsten Einkauf konsequent die Marke wechseln.“
pw/oer
© Agence France-Presse

Rama wird Mogelpackung des Jahres 2022
Jahr um Jahr vergibt die Verbrauchzentrale Hamburg den Negativ-Preis als „Mogelpackung des Jahres“ an Unternehmen, die nach Ansicht der Institution und der abstimmenden Verbraucher irreführendes Marketing betreiben. Bei der diesjährigen Abstimmung landete die Margarine „Rama“ auf dem ersten Platz.

„Mogelpackung 2021“: Verbraucherzentrale Hamburg startet Abstimmung
Auch für das Jahr 2021 sucht die Verbraucherzentrale Hamburg wieder die „Mogelpackung 2021″. Fünf Kandidaten, die zumeist durch Füllmengenänderungen den Unmut der Verbraucher auf sich gezogen haben, stehen zur Abstimmung.

Verbraucherzentrale kämpft gegen Mogelpackungen
Irreführende Verpackungen sind ein Ärgernis für Konsumenten und Mitbewerber gleichermaßen. Seit mittlerweile zehn Jahren können Verbraucher solche Verpackungen online bei der Verbraucherzentrale melden.

Mirácoli ist „Mogelpackung des Jahres“
Bei einer Abstimmung der Verbraucherzentrale Hamburg ist Mirácoli von Mars zur „Mogelpackung des Jahres 2019“ gewählt worden.
Weitere Meldungen

K 2025 rückt Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Verantwortung in den Mittelpunkt
Vom 8. bis 15. Oktober 2025 öffnet die K in Düsseldorf erneut ihre Tore als weltweit führende Fachmesse für Kunststoff- und Kautschukindustrie.

Robatech feiert 50-jähriges Bestehen
Die Schweizer Robatech AG, Herstellerin von Klebstoff-Auftragssystemen, begeht in diesem Jahr ihr 50-jähriges Firmenjubiläum.

Duni Group bringt Relevo-Mehrwegsystem nach Schweden
Seit Januar 2024 sind Unternehmen in Schweden verpflichtet, bei einem täglichen Verbrauch von mehr als 150 Einwegbehältern auch Mehrwegoptionen bereitzustellen.

drinktec 2025 als Dialogplattform für Investitionen und Innovationen
Die internationale Leitmesse öffnet vom 15. bis 19. September 2025 in München ihre Tore.

Schütz eröffnet neues Werk in Kenosha
Bereits seit 1991 investiert Schütz in Nordamerika und betreibt dort inzwischen 16 Standorte.

Deutscher Verpackungsmarkt schrumpft 2024 um 2,4 Prozent
Die Branchenstatistik des GADV zeigt deutliche Unterschiede bei den Packmittelfraktionen.