In ihrer Masterarbeit an der Technischen Universität München (TUM) entwickelte Luisa Kristina Murer eine Methode zur Bestimmung der Anzahl an Mikroplastikpartikeln in Lebensmitteln. Denn immer wieder wird darüber diskutiert, ob Partikel aus Verpackungen in Produkte übergehen können. Für ihre Arbeit wurde die Forscherin von Multivac ausgezeichnet.
In Medien kursieren Spekulationen, dass mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel aus Verpackungen auf Lebensmittel übergehen und in den menschlichen Körper gelangen. Vermutungen, die wissenschaftlich allerdings kaum untermauert sind – es fehlen Daten und Erkenntnisse über die Rolle des Herstellungsprozesses der Verpackungen. Mit ihrer Masterarbeit nähert sich Luisa Kristina Murer, die an der TUM im Master-Studiengang „Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel“ studiert, den Vermutungen zu Mikroplastikbeständen in Essen von wissenschaftlicher Seite.
Konkret betrachtet die Abschlussarbeit Faktoren, die das Auftreten von Mikroplastik bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff beeinflussen. In ihrer Arbeit hat die Studentin eine standardisierte Methode entwickelt, um die Anzahl von Mikroplastikpartikeln in unterschiedlichen Kunststofffolien zu bestimmen. Mithilfe standardisierter Modelllebensmittel ist sie zudem der Frage nachgegangen, ob dieses Mikroplastik auf Lebensmittel übergehen kann.
“Persönlich war es mir dabei wichtig, dieses sensible Thema neutral zu behandeln, da die Thematik oft missverstanden und in den Medien falsch dargestellt wird. So enthält meine Arbeit beispielsweise nicht nur absolute Zahlen, sondern auch Vergleichswerte mit natürlichen Partikeln, um die Mikroplastikmengen in einen Kontext zu stellen.“
Luisa Kristina Murer
Zwar sei noch weitere Forschungsarbeit nötig, um die statistische Signifikanz zu erhöhen und verlässliche Aussagen über die Bedeutung von Kunststoffpartikeln treffen zu können. Aber die Arbeit habe bereits folgende Erkenntnis gebracht: Das Herstellungsverfahren von Kunststoffverpackungen beeinflusst die Anzahl der Mikroplastikpartikel.
Die Jury des Hans Joachim Boekstegers Förderpreises zeigte sich von der Forschungsarbeit von Luisa Kristina Murer begeistert. Das Gremium aus Professoren der TU München und der TU Dresden sowie Vertreter von Multivac hat Murer mit dem Förderpreis und einem Preisgeld von 1.000 Euro gewürdigt.
Quelle: Multivac
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