Viele Verbraucher finden Lebensmittelkennzeichnung unverständlich

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Mehr als ein Viertel der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher hat Schwierigkeiten, die Lebensmittelkennzeichnung richtig zu verstehen. Das zeigt eine aktuelle Erhebung im Auftrag der Organisation NSF. Gefordert werden mehr Transparenz und verständlichere Informationen auf Verpackungen.

Eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Opinium im Auftrag von NSF beleuchtet die wachsende Kluft zwischen Verbraucherinteresse und tatsächlicher Verständlichkeit von Lebensmitteletiketten. Obwohl drei Viertel der Befragten angeben, vor dem Kauf Etiketten regelmäßig zu lesen, empfinden lediglich 42 Prozent die Informationen darauf als ausreichend, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Besonders groß ist laut Studie der Wunsch nach klareren Angaben zur Lebensmittelverarbeitung: 79 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus. Auch die Kennzeichnung von Allergenen (78 Prozent), Informationen zur ethischen Herkunft (70 Prozent) und zu Umweltauswirkungen (56 Prozent) stehen auf der Wunschliste vieler Konsumentinnen und Konsumenten weit oben.

Arta Prokshi, Senior Consultant für Food Advisory and Training bei NSF, sieht darin eine deutliche Chance für die Lebensmittelbranche. Sie betont: „Wenn drei Viertel der deutschen Verbraucher aktiv Etiketten lesen, aber weniger als die Hälfte sie als ausreichend empfindet, sehen wir eine entscheidende Chance für Lebensmittelhersteller, ihre Kunden besser zu bedienen.“

Kennzeichnung wird wichtiger – und beeinflusst Zahlungsbereitschaft

Die Studie zeigt auch: Die Bedeutung von Etiketten wächst. 58 Prozent der befragten Personen gaben an, Lebensmittelinformationen heute stärker zu beachten als noch vor fünf Jahren. Rund die Hälfte wäre bereit, für Produkte mit besserer Kennzeichnung im Durchschnitt sieben bis neun Prozent mehr zu bezahlen. Das Vertrauen in gesundheitsbezogene Angaben variiert jedoch stark zwischen Altersgruppen: Während 58 Prozent der 18- bis 34-Jährigen entsprechenden Informationen auf der Verpackung vertrauen, tun dies nur 42 Prozent der über 55-Jährigen.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Wunsch nach klaren, glaubwürdigen und differenzierten Informationen am Point of Sale zunimmt – nicht nur aus Verbraucherschutzgründen, sondern auch als Differenzierungsmerkmal für Marken.

Das vollständige Whitepaper mit detaillierten Ergebnissen und Handlungsempfehlungen stellt NSF auf seiner Website zur Verfügung.