Auf dem Geländer der Kölner Messe traf sich die Branche in der vergangenen Woche gleich zu zwei Veranstaltungen. Auf der Greener Manufacturing Show und der Plastic Waste Free World Conference & Expo zeigten zahlreiche internationale Aussteller ihre Lösungen für nachhaltige und grüne Verpackungen. packaging journal war vor Ort und hat sich einige Stände genauer angeguckt.
STI Group zeigt nachhaltige Barrierelacke
Die STI Group arbeitet mit Hochdruck daran, faserbasierte Verpackungen noch nachhaltiger zu machen. Dazu hat das Unternehmen einen wasserbasierten Barrierelack entwickelt, der für den Lebensmitteldirektkontakt geeignet ist. Claudia Rivinius zeigte uns Verpackungslösungen, bei denen Kunststoffelemente durch Fasern ersetzt wurden.
Faserbasierte Verpackungen für Lebensmittel und Kosmetika
Für Burger und Pommes, Obst und Gemüse, aber auch Kosmetikprodukte wie Cremes in Tuben bietet Stora Enso Verpackungen auf Faserbasis an und reduziert so den Einsatz von Kunststoff. Anna Manokhina gab uns einen Ãœberblick über die unterschiedlichen Lösungen.Â
Gartenkompostierbare Folien vermeiden Kunststoff
Das japanische Unternehmen Futamuras zeigte mit NatureFlex Folien, die gartenkompostierbar sind und auf Kunststoff verzichten. Joachim Janz betonte den hohen Aromaschutz für die verpackten Produkte.
Kreislaufwirtschaft mit flexiblen Verpackungen
Mit blueloop zeigt Huhtamaki eine Plattform, die die Kreislaufwirtschaft und das Recycling von flexiblen Verpackungen weiter voranbringen soll und dabei besonders auf Monomaterialien setzt. Dr. Betül Türel Erbay gab uns einen Einblick in die kollaborative Plattform.Â
Getränke nachhaltig in Aluminium verpackt
Getränke wie Bier und Wasser, aber auch Kosmetikprodukte wie Shampoo verpackt Ball in leichten Aluminiumflaschen. Das Material kann besonders häufig recycelt werden. Matthieu Leroux erklärte uns in welchen Ländern die Lösungen bereits im Einsatz sind.Â
Das Publikum vertrat mehr als 2.000 führende Produktionsunternehmen und Zulieferer aus einer Vielzahl von Branchen, darunter Automobil, Mode und Textilien, Verpackungen, Konsumgüter, Chemikalien, Rohstoffe, Elektronik und Kosmetik – um nur einige zu nennen. Aussteller wie Bio NRW, Qwarzo, Speira, South Pole und Mondi präsentierten eine Reihe industrieller Lösungen, die Herstellern helfen, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu verbessern und die Umweltauswirkungen ihres Betriebs zu reduzieren.
“Die diesjährige Veranstaltung hat einen großen Sprung nach vorn gemacht, was die Zahl der Teilnehmer und der ausstellenden Unternehmen angeht. Nachhaltigkeit ist für Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt zu einem wichtigen Thema geworden, wobei die Hersteller aufgrund der Art ihrer Geschäftstätigkeit vor einigen der größten Herausforderungen stehen. Die Greener Manufacturing Show ist insofern einzigartig, als man hier an einem Ort neue Technologien und Lösungen finden kann, die ein breites Spektrum an ökologischen Herausforderungen und verschiedenen Branchen abdecken, wobei der Schwerpunkt auf einer ausgewogenen Produktion und positiven Veränderungen für die Zukunft liegt. Nach dem hervorragenden Feedback unserer Aussteller und Besucher freuen wir uns darauf, 2023 den nächsten Schritt zu machen und noch mehr spannende Lösungen auf die Veranstaltung zu bringen.”
Mike Robinson, CEO von Trans-Global Events
Die Aussteller waren beeindruckt von der Qualität der Teilnehmer und der Fülle an Vernetzungsmöglichkeiten, unkonventionellen Ideen und praktischen Lösungen, die präsentiert wurden. Sie freuten sich auch über die Teilnahme an einer persönlichen Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit und die Mobilisierung des verarbeitenden Gewerbes für eine grüne Wirtschaft in diesem angeblich so beliebten europäischen Business-Hub. Die Fülle der auf der Koelnmesse präsentierten Innovationen bot den Einkäufern eine große Auswahl und den Ausstellern die Möglichkeit, Abnahmeverträge und Partnerschaften zu schließen.
“Die Greener Manufacturing Show brachte uns eine Vielzahl von Gästen aus vielen Branchen, darunter Sport, Hotels, Schifffahrt, Mode, Verpackung, Farbstoffe und Wachse, Papier und mehr. Wir waren gespannt, wie sie auf unsere Angebote reagieren würden. Ich hoffe, dass sich aus dieser Messe viele Partnerschaften ergeben werden.”
Michael Klepacz, Gründer und Interims-CEO von Natural Materials Unlimited
In diesem Jahr nahmen 20 Prozent mehr Delegierte an der Konferenz teil, wobei die im Vorfeld der Messe prognostizierten mehr als 500 Teilnehmer berücksichtigt wurden. Mit 40 Prozent mehr Besuchern und Ausstellern als bei der letzten Ausgabe entwickelt sich die Messe schnell zu einer Pionierveranstaltung für einen ganzheitlichen Ansatz für eine umweltfreundlichere Produktion und neue Wege für Unternehmen, ihren Plastik-Fußabdruck zu reduzieren.Â
Quelle:Â Trans-Global Events, packaging journal
Weitere Meldungen aus dem Bereich Green Packaging
Faserbasierter Flaschenverschluss
PulPac und PA Consulting haben mit dem Bottle Collective einen Flaschenverschluss aus Dry Molded Fiber entwickelt, der als Alternative zu Kunststoff getestet wird.
EU-Kommissarin für Kreislaufwirtschaft vorgestellt
Die wiedergewählte Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat das neue Kollegium in der Kommission vorgestellt. Kommissarin für Umwelt, Wasserresilienz und eine wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft soll die Schwedin Jessika Roswall werden.
Mehrweglösungen mit Mehrwert
Im Handel entstehen durch Transportverpackungen oft große Mengen an Verpackungsmüll. Mehrweglösungen dagegen folgen den Prinzipien reduce, reuse, recycle und repurpose. Nachhaltigkeit sei hierbei für die Unternehmen längst kein „nice to have“ mehr, meint Thomas Estock, Director of Sustainability bei der Orbis Corporation.
Federleichtes Isoliermaterial
Das britische Start-up Aeropowder nutzt Federn, die als Abfall in der Geflügelindustrie anfallen, und stellt aus dem federleichten Naturprodukt ein Isoliermaterial für die Kühlkettenlogistik her.
Recyclingfähige Lebensmittelverpackungen sicher kennzeichnen
Südpack und Leibinger haben in einem ersten gemeinsamen Projekt CIJ-Tinten für das Bedrucken recyclingfähiger Folien für das Verpacken von Lebensmitteln getestet, die nach dem Abpackprozess sterilisiert werden.
Recyclingfähige Doypacks für Süßwaren
UPM Specialty Papers hat gemeinsam mit Henkel und Koenig & Bauer ein heißsiegelfähiges Verpackungskonzept entwickelt, das verbesserte Barriereeigenschaften mit der Eignung für den Digitaldruck kombiniert, in Faser-Recyclingströmen recycelbar und sicher für den Kontakt mit Lebensmitteln ist.