Der vom Hamburger Start-up cirplus initiierte Standard DIN SPEC 91446, der Aspekte von Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft vereint, gewinnt neben dem DIN-Innovationspreis 2022 auch den in diesem Jahr erstmalig vergebenen DIN-Klimapreis.
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) zeichnet seit über zehn Jahren besondere Projekte und herausragendes Engagement bei Normung und Standardisierung aus. Der DIN-Preis wird in den drei Kategorien Nachwuchs, Innovation und Anwendung verliehen. Erstmalig wurden 2022 auch Projekte ausgezeichnet, die sich für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel einsetzen.
Initiiert wurde die DIN SPEC 91446, der weltweit erste Standard für hochwertiges Kunststoffrecycling und Digitalisierung, von cirplus. Das Unternehmen vernetzt über seinen digitalen B2B-Marktplatz für zirkuläre Kunststoffe Abfallerzeuger, Recycler und Verarbeiter, um den Einsatz von recycelten Kunststoffen einfach, transparent und kosteneffizient zu ermöglichen. Die DIN SPEC 91446 definiert ein System zur Klassifizierung von recycelten Kunststoffen, basierend auf der Menge der für das Material verfügbaren Daten (sog. Datenqualitätslevels). Sie gibt Richtlinien für die Kennzeichnung des Rezyklattyps und des Rezyklatgehalts vor. Zudem ist sie eine Leitlinie für die Charakterisierung von Kunststoffabfällen als Ausgangsmaterial für das Recycling. Mit diesem neuen Standard für die Datenqualität von Rezyklaten und Kunststoffabfall-Rohstoffen, in Verbindung mit der Digitalisierung von Sekundärrohstoffströmen, werde die Kommerzialisierung von recycelten Material im großen Maßstab überhaupt erst möglich, so das Unternehmen.
An der Entwicklung der DIN SPEC 91446 war ein Konsortium aus 16 Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt, darunter das Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik Hannover (IKK), Greiner Packaging, Polifilm Extrusion, DSD (Der grüne Punkt), Remondis Recycling, Krauss Maffei, Tomra Sorting, das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum sowie die Verbände VDMA und BDE.
Im November 2021 wurde die DIN SPEC 91446 offiziell veröffentlicht und wird seitdem von den Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette genutzt, die ein Interesse am Einsatz von Kunststoffrezyklaten und der Digitalisierung von Stoffströmen haben. Das nächste große Ziel ist es, die DIN SPEC 91446 in europäische und internationale Normen und Standards zu überführen. Die Arbeit dazu wurde aufgenommen. Zur Umsetzung der europäischen Kunststoff-Wirtschaftsstrategie hatte die EU Kommission bereits im August 2022 die DIN SPEC 91446 in den Kanon der relevanten Standards aufgenommen.
“Die Auszeichnungen der DIN SPEC 91446 mit dem diesjährigen Innovations- und Klimapreis ist eine besonders große Ehre für uns. Es kommt nicht oft vor, dass Start-ups relevante Normungsergebnisse erreichen, die für eine ganze Industrie wesentlich sind; dass wir hier mit cirplus ein so großes Ausrufezeichen setzen konnten, freut mich ganz persönlich und spornt zu weiterem Engagement an. Mein Dank gilt dem gesamten Konsortium der DIN SPEC 91446, insbesondere der Konsortialleitung Prof. Dr. Ing. Hans-Josef Endres und Frau Dr. Madina Shamsuyeva, ohne deren fachliche Unterstützung das Projekt nicht umsetzbar gewesen wäre.”
Christian Schiller, Gründer und Geschäftsführer cirplus
Quelle: cirplus
Recycling - Weitere Meldungen
![](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2024/07/greendot-shell-chemicals-pyrolyse-300x163.jpg)
Zusammenarbeit für Weiternutzung von Kunststoffabfällen
Kreislaufpolymere aus Kunststoffabfällen – um das zu erreichen, arbeiten die GreenDot Group und Shell Chemicals Europe zusammen.
![iqpak](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2024/06/fraunhofer-technikum-iqpak-300x169.jpg)
IQPAK kombiniert Einweg- und Mehrweg
Der Grundkörper ist wiederverwendbar, die Hülle recycelbar: IQPAK soll den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Verpackungen um mindestens 70 Prozent senken und kombiniert dazu Einweg und Mehrweg.
![](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2024/07/Ueberwachung-extrusioin-promix-solutions-300x163.jpg)
Extrusionsprozesse besser überwacht
Rohstoffe und Rezyklate aus unterschiedlichen Quellen erschweren die Kontrolle von Extrusionsprozessen. Promix Solutions bietet eine Lösungen zur Überwachung.
![greiner selbsttrennende verpackung](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2024/07/greiner-k3-300x169.jpg)
UK-Anbieter setzt auf selbsttrennende Verpackung von Greiner
Symington’s ist der erste Nahrungsmittelhersteller im Vereinigten Königreich, der sein Instant-Porridge der Marke Oatburst auf Greiners selbsttrennenden K3 r100 umstellt.
![](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2024/07/Forum-Rezyklat_Recycrpackung_Grafik-300x169.jpg)
Deutscher Mindeststandard – einfach erklärt
Das Forum Rezyklat veröffentlicht ein erläuterndes Begleitschreiben zum deutschen Mindeststandard zur Bemessung der Recyclingfähigkeit von system-beteiligungspflichtigen Verpackungen, das eventuell bestehende Unklarheiten beseitigen soll.
![](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2024/07/krones-recycling-gmbh-tochterfirma-300x163.jpg)
Krones Recycling wird eigenständige Tochterfirma
Seit Anfang Juli ist die Krones Recycling GmbH eine eigenständige Tochterfirma, um schneller auf Veränderungen im Recycling-Markt zu reagieren.