Verpackungsausbildung 6: Beuth Hochschule für Technik Berlin

Die Beuth Hochschule in der Mitte Berlins zählt mit über 12.500 Studierenden zu den zehn größten deutschen Fachhochschulen. Sie entstand 1971 als Technische Fachhochschule Berlin (TFH) durch den Zusammenschluss von vier 1966 gegründeten staatlichen Berliner Ingenieurakademien, deren Ursprünge bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen.

Um die lange Tradition herauszustellen, erfolgte 2009 zu Ehren des „Vaters der Ingenieurausbildung“ C. P. Wilhelm Beuth die Umbenennung der TFH in Beuth HS. Heute bietet diese ihren Studierenden in mehr als 70 akkreditierten lBachelor- und Masterstudiengängen ein breites Angebot an angewandter ingenieur-, natur- und wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildung, die von etwa 300 Professorinnen und Professoren sowie 500 Lehrbeauftragten vermittelt wird.

Für die aufgeschlossene, moderne Atmosphäre spricht die Verleihung des Prädikats „Familienfreundliche Hochschule“. Berlin ist zudem als internationale Metropole ein attraktiver Standort in einem forschungsstarken Umfeld und einer ausgeprägten Gründer- und Start-up-Szene, die sich als ausgezeichneter Platz für die Umsetzung neuer Ideen erweist.

Die Beuth Hochschule in Berlin-Wedding.

Die Beuth Hochschule in Berlin-Wedding.

Profil Studiengang Verpackungstechnik

Auch das ingenieurmäßige Verpackungsstudium, das vor 28 Jahren von Prof. Dieter Berndt an der TFH gegründet wurde und richtungweisend für Europa war, ist seitdem erfolgreich fortgesetzt worden. Es ist jetzt in den Fachbereich 5 „Life Sciences and Technology“ integriert und passt hervorragend zum Motto „Studiere Zukunft“. 155 BA- und 55 MA-Studierende, vier hauptamtliche Professoren und drei Laboringenieure bilden eine zukunftsorientierte Lehr- und Lerngemeinschaft. Besonderer Wert wird sowohl in der Gestaltung der Lehre als auch durch engen Kontakt zu den Unternehmen auf den Bezug zur Praxis gelegt.

Im Mittelpunkt stehen die Kenntnisvermittlung über die Wechselbeziehungen zwischen Füllgut (vorrangig Lebensmittel, Kosmetika, Pharmaka, aber auch Gefahrgut) und Packstoff, die Gestaltung ansprechender, funktioneller Verpackungen sowie Kenntnisse über die einsetzbaren Maschinen und Technologien, über das Recycling und sinnvolle Einsparungsmöglichkeiten von Verpackungen.

Neben den acht eigenen Laborräumen für Computer/CAD, Schneid- und Druckplotter, Druck-, Verpackungsmaschinen, Papier, Kunststoff, physikalische und mechanische Prüfungen stehen auch Laboreinrichtungen anderer Studiengänge zur Verfügung. Außerdem werden zahlreiche Exkursionen ins In- und Ausland angeboten.

Der Studiengang wird seit Jahren durch die Mitglieder des Industriebeirates unterstützt und beraten, und es bestehen gute Kontakte zu einschlägigen Institutionen wie der BAM, dem VDMA, dvi, bdvi, DIN, Fraunhofer Instituten.

Mitglieder des Industriebeirates:

Bayer Health Care, Bosch Packaging, Carl Edelmann GmbH, Coca Cola AG, Heidelberger Druckmaschinen AG, Saint-Gobain Oberland AG/VERALLIA Deutschland, Sanofi-Aventis, SIG Combibloc, Tchibo und die Verpackungs-Rundschau.

Firmen können über die Webpage http://www.verpackungstechnik-beuth.de/ Abschlussarbeiten, Praktika und Stellenangebote direkt online stellen, wodurch die Studierenden aus einem breiten Angebot wählen können. Projekt- und Semesterarbeitsthemen werden zum Teil mit Lehrbeauftragten aus der Industrie in die Vorlesungen integriert. Bis auf wenige Ausnahmen werden alle Abschlussarbeiten bei Industriepartnern geschrieben, zehn bis 25 Prozent davon im Ausland, befördert durch die enge Kooperation mit der Clemson Universität S. Carolina in den USA und der ESI Reims in Frankreich.

Blasfolienanlage im Labor.

Blasfolienanlage im Labor.

Anwendungstechnische Forschung und Entwicklung

Der Studiengang Verpackungstechnik widmet sich in starkem Maße der anwendungstechnischen Forschung und Entwicklung. Aus einer Reihe von F/E-Aktivitäten ist das Center of Food Packaging (CFP), ein hochschulübergreifendes Forschungsverbundvorhaben, besonders hervorzuheben.

Das CFP beschäftigt sich mit der Entwicklung von innovativen Lebensmittelverpackungen sowie ihrer Untersuchung und Bewertung. Gefördert wird dieses Vorhaben durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und das Institut für angewandte Forschung Berlin e.V. (IFAF).

Bachelorstudium (BA)

Vorausgesetzt wird die allgemeine oder fachgebundene Hochschul- bzw. Fachhochschulreife oder eine andere Studienberechtigung. Das Studium kann nur zum Wintersemester (WS) aufgenommen werden, wobei 44 Studierende festgelegt sind. Bewerbungen sind vom 01.04. bis 15.07. möglich.

Die Regelstudienzeit beträgt einschließlich der 5-monatigen Praxisphase 7 Semester. Das BA-Studium sieht kein Vorpraktikum vor. Im 6. Semester ist ein 22-wöchiges Pflichtpraktikum zu erbringen.

Das BA-Studium ist modular aufgebaut und enthält als interdisziplinäres Gebiet die Fächer Physik, Mathematik, Chemie, Packstoff- und Maschinenkunde, Verpackungsrecht, Verpackungs-Ökologie und -Mikrobiologie, Prüf-, Druck- und Veredelungs-, Lager- und Transporttechniken, Marketing, Personalführung und Englisch. Für die praktischen Lehreinheiten finden auf die Praxisanforderungen abgestimmte Übungen in modernen Laboren statt.

Für die vielfältigen Aufgaben im Verpackungsbereich braucht die Wirtschaft kompetente Mitarbeiter mit hohem Praxisbezug und fundiertem theoretischen Wissen. Bereits seit Jahren kann der Bedarf an Fachleuten für Verpackungstechnik kaum gedeckt werden. Künftige Tätigkeitsfelder bieten sich den Studierenden im Bereich der Verpackungsherstellung, bei den abpackenden Unternehmen, bei Handels- und Transportunternehmen oder Prüfinstituten.

Der Abschluss „Bachelor of Engineering“ in Verpackungstechnik/Packaging Technology ist außerdem Zulassungsvoraussetzung für den konsekutiven Masterstudiengang Verpackungstechnik.

Prof. Stefan Junge

Prof. Stefan Junge

„Unsere Studierenden wurden über die letzten Jahre hinweg von der Industrie im Praktikum bzgl. ihrer fachlichen und sozialen Kompetenzen durchschnittlich mit den Noten sehr gut und gut bewertet“, sagt Prof. Stefan Junge, einer der vier Lehrbeauftragten des FB 5 Verpackungstechnik, Laborleiter und Praktikumsbeauftragter

Masterstudium (MA)

Um die vielfältigen Aufgaben im Verpackungsbereich zu lösen, brauchen Industrie und Handel neben den BA-Absolventen auch Fachkräfte, die wissenschaftlich qualifiziert und mit hohem Praxisbezug ausgebildet wurden. Nur so lässt sich das Innovationsniveau der Branche halten.

Das MA baut auf einem BA der Verpackungstechnik oder einem vergleichbaren akademischen Abschluss auf. Das Studium ist modular ausgerichtet. Die Regelstudienzeit beträgt einschließlich der Durchführung eines Masterprojektes drei Semester und führt zum „Master of Engineering“ in Verpackungstechnik/Packaging Technology. Ein bedeutender Teil des seminaristischen Unterrichts und der Übungen wird direkt mit renommierten Industrieunternehmen durchgeführt.

Da die ersten beiden Fachsemester nicht aufeinander aufbauen, kann nach Maßgabe freier Plätze ein Beginn des MA auch im Sommersemester (Sose) erfolgen, in dem 22 Plätze zur Verfügung stehen. Bewerbungen zum WS sind vom 01.04. bis 15.07., zum Sose vom 01.10. bis 15.01. möglich.

Nach dem Studium bietet die höhere Qualifikation gute berufliche Aufstiegschancen, wobei Verpackungsfachleute meist auch international tätig sind. Aufgrund des stärker wissenschaftlich ausgerichteten Masterstudiums mit hoher Praxisorientierung liegen die Hauptaufgaben der Absolventen in der Verpackungsentwicklung, -prüfung und -beratung, der Qualitätssicherung sowie dem Produktmanagement.

Kontakt: Beuth Hochschule für Technik Berlin

Fachbereich 5 „Life Sciences and Technology“
Luxemburger Straße 10
13353 Berlin

Prof. Dr.-Ing. Ingo Sabotka; FB V Verpackungstechnik, Lehrbeauftragter und Studienfachberater
sabotka@beuth-hochschule.de; Tel.: (0 30) 45 04 – 50 83 oder studienberatung@beuth-hochschule.de