Enit: Energie rundum im Blick

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Enit agent Software am Monitor erklärt. (Bild: Enit)

Nur langsam erholen sich die Lieferketten nach der Pandemie, da befinden wir uns durch den Angriff Russlands auf die Ukraine bereits in einer neuen Lebenswirklichkeit. Die Rahmenbedingungen für die energieintensiven Industrien sind denkbar schlecht, und beim Blick auf Strom- und Gaspreise wächst die Sorge der Betriebe. Mit einer bisher kaum gekannten Dringlichkeit muss debattiert werden, an welchen Stellschrauben zuerst gedreht werden sollte, um Gas- und Stromverbräuche zu senken und damit Kosten einzusparen.

Energiemanagement ist ein komplexes Thema, und je tiefer man sich in die Materie eindenkt, desto offensichtlicher wird die starke Vernetzung vieler unterschiedlicher Bereiche. Greifbar wird aber auch das Verbesserungspotenzial, das Möglichkeiten zur aktiven Einflussnahme anbietet. Prinzipiell lässt sich sagen, dass in jeder Produktion, bei jeder Materialverarbeitung und an fast allen Orten noch Optimierungsstärke schlummert. Ob Kunststoffverarbeitung, Maschinenbau oder Lebensmittelproduktion – das Freiburger Unternehmen Enit betreut die unterschiedlichsten Kunden aus verschiedenen Bereichen, und doch eint sie alle: hohe Energieverbräuche, damit verbundene hohe Kosten und der Wille, diese zu optimieren.

Der gemeinsame Startpunkt variiert dabei von Kunde zu Kunde. Während bei einigen Auftraggebern vor allem Eigenenergieerzeugung oder eine dynamische Lastregelung eine große Rolle spielt, müssen bei anderen zunächst die Grundsteine für eine moderne, transparente Energiedatenerfassung und ein sinnvolles Messkonzept gelegt werden.

Das Beschreiten neuer Wege lohnt sich, denn das durchschnittliche Einsparpotenzial an Energiekosten nach Einführung eines Energiemanagementsystems liegt bei fünf bis 20 Prozent. Erfahrungsberichte zeigen, dass dieses Potenzial meist bei vermeidbaren Lastspitzen, unbemerkten Stand-by-Lasten und Trafoverlusten erkennbar wird. Eine genaue Datenerfassung und die dadurch entstehende Transparenz stellen in jedem Fall den ersten, wichtigen Schritt dar.

Zusätzlich wird der Wunsch nach Eigenstromerzeugung und Unabhängigkeit von weltweit steigenden Strompreisen bei den Entscheidern aus der Industrie immer stärker. Jeder Entscheidung eines Umrüstens hin zu Eigenstromerzeugung geht dabei ein umfassendes Energiemonitoring voraus, welches den aktuellen Istzustand des gesamten Energienetzes innerhalb der Firma aufzeigt und damit die Grundlage für fundierte Maßnahmen hin zu einem effizienteren Energiemanagement darstellt.

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Der Geschäftsführer erklärt dem Kunden Energiemonitoring am Stromkasten. (Bild: Enit)

Mit Echtzeitdaten Kosten reduzieren

So geschehen bei einem Betrieb aus der Lebensmittelbranche mit einem jährlichen Stromverbrauch von etwa fünf Gigawattstunden: Vor der Zusammenarbeit mit Enit verfügte das Unternehmen über wenig Transparenz bei den Verbräuchen. Die zur Verfügung stehenden Daten des Lastgangs und der einzelnen Zähler wurden in einem komplexen Vorgehen mit der Hilfe von gängiger Office-Software ausgewertet. Schnell zeichnete sich ab, dass eine Modernisierung des Energiemonitorings notwendig war, die im Anschluss mithilfe des Enit Agents – einer Hardwarekomponente – und entsprechender Software umgesetzt wurde.

Durch Echtzeitdaten und die vereinfachte Auswertung der Energieverbräuche konnten so große Einsparpotenziale erkannt werden. Schon innerhalb der ersten drei Monate konnten durch das Abschalten eines Trafos etwa 88.000 Euro pro Jahr eingespart werden. Hintergrund der hohen Energieverbräuche: Die parallel geschalteten Trafos waren sehr ungleich belastet, und das führte zu erhöhten Stand-by-Verlusten.

Wie wurde die Ursache aufgeklärt? Die bereits am Standort auf Anlageebene vorhandenen Zähler wurden zusammen mit dem abrechnungsrelevanten Übergabezähler in den Enit Agent eingebunden. Durch die Messung auf Mittel- und Niederspannungsebene konnten so Trafoverluste aufgedeckt werden. Das Unternehmen erhielt Transparenz bezüglich seiner Energieverbräuche und konnte unnötige Verbraucher sowie falsch eingestellte Blindstromkompensatoren identifizieren. Darüber hinaus wurde die händische Pflege der Daten in der Standardsoftware durch die Integration der Messdaten in die Software des Enit Agents überflüssig, was wiederum zu einer großen Zeitersparnis führte.

Intelligente Lastregelung

Ein weiteres Beispiel aus dem Arbeitsalltag bei Enit zeigt, dass auf dem Monitoring aufbauend mit einer intelligenten Lastregelung weitere Kosten eingespart werden können. Ein Anbieter von nachhaltigen Verpackungslösungen erhielt im Jahr zuvor aufgrund einer ungewöhnlich hohen Lastspitze und der hohen Netzentgelte eine exorbitante Stromrechnung. Organisatorische Maßnahmen waren nur begrenzt wirksam, und das bereits installierte Lastabwurfsystem arbeitete fehlerhaft mit einem veralteten Algorithmus.

Ziel war es nun, durch die bereits gewonnene Transparenz mit dem Enit Agent zunächst flexible Verbraucher zu identifizieren, um dann ein zeitgemäßes, softwarebasiertes Lastmanagement einzuführen.

Enit agent Hardware
(Bild: Enit)

Durch die Installation des intelligenten Lastmanagementsystems Enit Act konnte die Lastspitze um circa neun Prozent von 520 Kilowatt auf 480 Kilowatt gesenkt werden, was dem Kunden jährlich etwa 5.800 Euro einspart. Die Zukunftsfähigkeit des Systems wird sich auch zeigen, sobald der Kunde dieses Jahr die geplante Flotte an Elektrofahrzeugen in Betrieb nimmt: Das Laden der Fahrzeuge stellt als zusätzlicher Leistungsbezug ein Risiko für neue Lastspitzen dar, aber durch das dynamische Lastmanagementsystem können auch diese Verbraucher softwarebasiert reguliert werden, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Der Energiemanager des süddeutschen Unternehmens blickt zurück: „Das Jahr zuvor haben wir eine viel höhere Lastspitze als üblich eingefahren. Das war sehr teuer für uns.“ Dank der Software konnte die Herkunft der Lastspitze ermittelt werden. Er resümiert zufrieden: „Enit hat ein entsprechendes Lastmanagementsystem installiert. Die Lastspitze konnten wir damit um neun Prozent reduzieren.“

Enit arbeitet seit Jahren daran, die Energienutzung in Industriebetrieben zu optimieren, und liefert dafür stetig neue Lösungen. Als forschungsorientiertes Unternehmen, das zudem eng mit der mittelständischen Industrie zusammenarbeitet, hat das wachsende Team seine ursprüngliche Kerntätigkeit der Energiedatenerfassung mit den nächsten Schritten zur Emissions- und Kostensenkung erweitert – dazu gehören zum Beispiel auch kostenlose Anwendungen wie ein CO₂-Emissionsrechner und ein Photovoltaik-Check zum Überprüfen der Rentabilität der unternehmenseigenen Photovoltaikanlage.

http://www.enit.io

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