Biobasierte Barriere für TK-Anwendung

Das Forschungsprojekt Green entwickelt eine biobasierte Barrierefolie für die TK-Anwendung, etwa bei Pizza.
Das Forschungsprojekt Green entwickelt eine biobasierte Barrierefolie für die TK-Anwendung, etwa bei Pizza. (Bild: Trong Nguyen/shutterstock)

Tiefkühlwaren sind aufgrund ihrer Convenience bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt. Um die Verpackung nachhaltiger zu gestalten, forscht das Projekt Green, getragen unter anderem von Manroland Goss, an biobasierten Barrieren.

Die Beliebtheit von Tiefkühlwaren wächst kontinuierlich und damit steigt auch der Bedarf an immer größeren Mengen Kunststoff. Dabei wird nur rund die Hälfte der dabei anfallenden Verpackungsreste recycelt. In Deutschland entstehen so jedes Jahr ca. 38 Kilogramm Kunststoffabfälle pro Person. Das Maschinenbauunternehmen Manroland Goss rief daher als Konsortialpartner das Projekt Green ins Leben, das den Kunststoffeinsatz in der Lebensmittelbranche maßgeblich reduzieren soll.

Ende 2022 bewilligte das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung den Förderantrag für das Projekt Green. Damit konnte das Projekt offiziell starten. Aufgrund der Relevanz des Themas, die Verpackungsindustrie nachhaltiger zu gestalten, rief Green zusätzlich die Gesellschaft Coatible ins Leben. Manroland Goss hält ein Viertel der Anteile an dieser eigens gegründeten Gesellschaft.

Ziel sind Barrierelack und geeignete Maschine

Kunststofffolien werden vornehmend verwendet, weil sie eine Schutzwirkung für das Produkt und dessen Verpackung darstellen. Als Mineralöl- und Wasserdampfsperre soll die neu entwickelte Barriere den Schutz vor Migration unwillkommener Substanzen gleichwertig sichern – mit dem zentralen Unterschied, dass dabei Kunststoff eingespart wird.

Das Projekt richtet sich zunächst an den Ersatz der Kunststofffolien, mit denen TK-Pizzen umwickelt sind. Die Entwicklung einer biobasierten, abbaubaren Barriere setzt damit auch den Grundstein für die Entwicklung von Lebensmittelbarrieren außerhalb der Tiefkühltruhe. Konkrete Bestandteile des Projekts sind die Entwicklung eines Barrierelacks, eines Beschichtungsverfahrens, sowie einer neuartigen Maschine zum Auftragen des Lacks. Die Vermarktung des beschichteten Kartons kommt dabei nicht zu kurz. Die Zielsetzung wurde außerdem vom Standpunkt der Endverbraucherinnen und -verbraucher entwickelt: Für sie sollen keine funktionellen Nachteile durch den Ersatz der Plastikfolie entstehen.

Als Mitbegründer realisiert Manroland Goss gemeinsam mit GPD Foodpackaging sowie anderen Fachexperten das Kooperationsprojekt Green. Dabei übernimmt der Druckmaschinenhersteller die Projektleitung in der Entwicklung des Barriere-Auftragsverfahrens und in der Erstellung eines Prototyps. Als Experte in der Druckmaschinenbranche ist Manroland Goss hauptverantwortlich für die Untersuchung der Barrierelacke im Auftragsverfahren. Gerade die Expertise in der Sprüh- und Drucktechnik ermöglicht es dem Unternehmen, komplexe Testverfahren durchzuführen und eine Auftragstechnik mit höchster Qualität zu generieren. Ziel ist eine integrierte und automatisierte Anlage mit einer Verfahrenstechnik die optimal mit der entwickelten Barriere einhergeht.

Quelle: Manroland Goss

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