Verpackungsausbildung 2: HTWK Leipzig – praxisnahe Ausbildung

Mit der Neuorientierung des sächsischen Hochschulwesens im Juli 1992 wurde die heutige Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) mit 19 ingenieur-, wirtschafts-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen gegründet, wozu auch der stetig an Bedeutung gewinnende Studiengang Verpackungstechnik zählt.

Die HTWK Leipzig hat als Ausbildungsstandort eine lange Tradition. Bereits 1869 kam von hier der Nachwuchs für das Druckgewerbe. 1929 wurde die Lehranstalt zur Meisterschule, 1950 dann Ingenieurschule und 1977 Technische Hochschule. Mit mehr als 6.300 Studierenden gehört sie aktuell zu den größten Fachhochschulen Deutschlands. Von den insgesamt sieben Fakultäten setzt die Fakultät Medien die lange Tradition der Leipziger ingenieurtechnischen Bildungseinrichtungen für Bibliothekare, Drucker, Buchhändler und Museologen, nunmehr auch für Verpacker, fort und profitiert dabei von der sinnvollen Vernetzung der Studienthemen, um so das vorhandene Potential zu bündeln.

Fakultät Medien neuer Gebäudekomplex

Nach dem Umzug der Fakultät Medien in den neuen Gebäudekomplex haben sich die Studien- und Arbeitsbedingungen für alle verbessert. Es gibt nun viel kürzere Wege für die Zusammenarbeit.

Verpackungsingenieure mit Kreativität

Aufgrund seiner methodenorientierten und breit gefächerten Lehrstruktur sowie der großen Praxisnähe sind Verpackungsingenieure aus Leipzig anerkannte Fachleute in der Industrie. Die Absolventen sind in der Lage, den gesamten Werdegang einer Verpackung von der Idee bis zum fertigen Produkt zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren. Besonders die geforderte Kreativität und die Möglichkeiten, eigene Konzeptionen umzusetzen, machen den Reiz dieses Studiums aus. Ein engagierter Lehrkörper, allen voran der Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Eugen Herzau, sorgt dafür, dass die Studierenden ihre Fähigkeiten breit entwickeln und am Ende gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Studienbedingungen des Bachelorstudiengangs „Verpackungstechnik“

Regelstudienzeit: 7 Semester  (6 Semester Lehre + 1 Semester Praxis)
Studienplätze: 25, Immatrikulation jeweils zum Wintersemester
Zugangsvoraussetzungen:  fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife, andere Studienberechtigung gemäß SächsHG
Zulassungsbeschränkung: örtlicher nc
Abschluss: Bachelor of Engineering [B. Eng.]

Die Ausbildung kann sowohl mit dem Bachelor als auch mit dem weiter führenden Master abgeschlossen werden. Der siebensemestrige Bachelorstudiengang umfasst zunächst verpackungs-, ingenieurtechnische und naturwissenschaftliche Grundlagen, auf die im Hauptstudium mittels fachspezifischer Vorlesungen und Praktika aufgebaut wird. Dafür steht eine breite technische Ausstattung zur Verfügung. Im Technikum lernen die Studierenden den systematischen Umgang mit Mess- und Prüfgeräten und die Anwendung der Werkstoffwissenschaften. Zur technischen Ausrüstung gehören auch mit branchenüblicher CAD-Software ausgestattete Computer und ein Schneid- und Rillplotter zur Herstellung von Verpackungsmustern.

Schwerpunkte des Bachelorstudiengangs „Verpackungstechnik“

Grundlagen der Verpackung, Grundlagen der Drucktechnik, Verpackungstechnologie 1 und 2, Elektrotechnik, Informatik, Fabrikplanung, Maschinenbau, Werkstoffe 1 und 2, Mathematik 1 und 2, Physik 1 und 2, Chemie 1 und 2, Kosten- und Leistungsrechnung, Packstoffe, Fachfremdsprache Englisch, Flexodruck/Tiefdruck, Wechselwirkung Verpackung/Gut, Messtechnik, Operations Management, Qualitätsmanagement, Verpackungsprüfung, Verpackungsentwicklung, Projektmanagement, Unternehmensführung, Betriebswirtschaftslehre, Wahlpflichtmodule

In diesem Teil der Ausbildung werden Ideen vom Konzept bis zur technischen Umsetzung in Form eines Prototyps oder einer Musterverpackung realisiert, wofür Unternehmen oft kleinere Forschungs- und Entwicklungsaufträge an die Studierenden übergeben. Dementsprechend richten sich wissenschaftliche Belege sowie Abschlussarbeiten zu 90 % an Themen und Aufgabenstellungen der Wirtschaft aus. Die Partner stehen außerdem für Exkursionen zur Verfügung, so dass im Verlaufe des Studiums regelmäßig mindestens zehn Firmen der Branche besucht werden können.

Diese jahrelange Zusammenarbeit bildet häufig die Grundlage für die Praxisphase, die die angehenden Bachelor im sechsten Semester absolvieren. Am Ende des siebten Semesters wird nach erfolgreicher Verteidigung der wissenschaftlichen Arbeit der Bachelor of Engineering verliehen. Die Absolventen können sich dann konsekutiv in weiteren drei Semestern forschungsorientiert zum Master für Druck- und Verpackungstechnik weiterbilden.

Studiendekan Eugen Herzau

Studiendekan Eugen Herzau

Nach der Bedeutung der Verpackungsausbildung in der Zukunft gefragt, antwortet der Leipziger Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Eugen Herzau, der diese Funktion bereits seit Jahren mit großem Engagement ausfüllt, mit der Gegenfrage: „Sind wir ohne Verpackungen heute überhaupt noch lebensfähig? Schwer vorstellbar! Deshalb wird die Bedeutung einer allumfassenden Ausbildung der Verpackungsingenieure immer größer.“

Auf die Frage nach offenen Wünschen überlegt Eugen Herzau kurz und antwortet: „Die technische Ausstattung unserer Labors ist immer noch erweiterungsfähig. Da muss es kontinuierlich Verbesserungen geben.“

Kontakt: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Fakultät Medien | Lehrgebiet Verpackungstechnologie
Prof. Dr.-Ing. Eugen Herzau
Gustav-Freytag-Str. 42
04277 Leipzig
Tel.: +49 341 3076 2336
eugen.herzau@htwk-leipzig.de